Adria Classica 663 KP – Bj. 2006
Unter dem Video kommt die ausführliche Beschreibung über unseren neuen Caravan.
In diesem Video könnt ihr Euch ansehen, wie wir uns in Rekordzeit unseren neuen Wohnwagen ausgesucht und gekauft haben.
Die komplette Roomtour des Adria Classica 663 KP findet ihr auch als Video am Ende dieser Seite und auf unserem YouTube-Kanal.
Allgemeines:
Schon kurz nachdem wir unseren alten Wohnwagen, einen Hobby de Luxe 540 UK (seht Euch hier unseren letzten Wohnwagen an) verkauft haben, sind wir auf die Suche nach einem neuen Wohnwagen gegangen.

Er sollte nach Möglicheit etwas größer sein, ein Festbett für uns haben, da wir nicht mehr täglich die Sitzecke zu einem Bett aus einzelnen Kissen zusammenbauen wollten und mehr Platz für die Kinder haben. Also wenn’s geht, ein Dreierstockbett.
Wir wussten, das unsere Wünsche schwer zu erfüllen waren. Vor allem auch deswegen, weil wir finanziell nicht unendlich bestückt sind und natürlich auch auf das Geld achten mussten. Uns war schon klar, das der neue Wohnwagen teurer sein wird. Aber viel durfte es nicht sein.

Es wurde also ganz spontan und zufällig ein Adria Classica 663 KP. Ein Wohnwagen aus Dänemark.
Nach eigenen Recherchen habe ich herausgefunden, das dieses Modell von Adria anscheinend gar nicht auf dem deutschen Markt verkauft wurde.
Demnach findet man auch heute noch dieses Modell kaum auf deutschen Internetseiten zum Verkauf. Ausser die neuen und neueren Modelle. Aber keine Modelle aus den Jahren 2000 bis 2010. Unser Modell ist aus 2006.
Wie bei dem anderen Wohnwagen auch, musste er erstmal durch den TÜV, denn Wohnwagen aus Dänemark müssen natürlich mit deutschen Papieren versehen werden. Dafür reicht nicht die normale TÜV-Prüfung, sondern es muss eine komplette Abnahme des Fahrzeugs gemacht werden. Ein “Gutachten zur Erlangung einer Einzelbetriebserlaubnis”.
Ich persönlich kaufe mittlerweile gerne dänische Wohnwagen, weil man durch das Komplettgutachten einfach sicher sein kann, das der Wagen technisch auch wirklich einwandfrei ist.
Die Aussenausstattung

Fangen wir mal mit unserer kleinen Roomtour im Aussenbereich an. Der Adria hat eine Antischlingerkupplung, die auch notwendig für die 100 km/h Zulassung ist. Die Antischlingerkupplung unseres ehemaligen Hobby hat mir ein kleines bisschen besser gefallen, aber ich glaube, das ist auch wirklich nur optisch. Die Funktionsweise ist die gleiche.
Auch nur optisch, aber definitiv auch toll finde ich die Dechselabdeckung. Beim Hobby war diese ja in weiss und aus Plastik. Hier ist sie aus Alu. Aber grundsätzlich mag ich es, wenn die Deichseln nicht “nackt” sind. Das sieht irgendwie immer so spärlich aus. So drahtig.
Zusätzlich haben wir auf der Deichsel eine Kupplungskugel montiert bekommen, damit wir dort einen Fahrradträger bei Bedarf anbauen können.
Da in dem WoWa ein “Abwassertaxi” fehlte – also der Tank, den man an den Abwasser-Auslass unter dem Wohnwagen stellt und welches wir beim Verkauf des Hobby mitgegeben haben – bekamen wir auch noch ein richtig großes aus dem Lagerbestand des Händlers kostenlos dazu.
Toller Service!
Ein ganz interessanter Aspekt des Adria 663 ist, das er trotz seiner Größe und Länge nur ein Einachser ist.

Hier scheiden sich auch die Geister und streiten sich die Camper, ob das nun ein Vorteil oder Nachteil ist. Unsere Meinung ist ganz klar: Vorteil!
Der Adria lässt sich dadurch wesentlich leichter monövrieren. Sowohl per Hand (falls man mal mit Muskelkraft “einparken” muss) als auch mit dem Auto. Auf einer Achse lässt es sich einfacher Bewegen.
Die Gegenargumente, die man immer wieder liest und hört sind, das der Doppelachser eine größere Zuladung hat und natürlich auch wesentlich laufruhiger auf der Strasse liegt. Bei unserem Zugpferd, einem Opel Vivaro 2,5 CDTI, mit 2,9 Tonnen zul.Gesamtgewicht, spielt das aber tatsächlich kaum eine Rolle. Sabrina sagte schon (auf dem Beifahrersitz), sie merkt gar nicht, ob wir mit oder ohne Wohnanhänger fahren.
Auch ich als Fahrer des Gespanns muss sagen, das ich kaum einen Unterschied zum wesentlich kleineren 540er Hobby feststellen kann. Und mit knapp 1500kg fahrbereitem Gewicht und 1700kg zul. Gesamtgewicht, haben wir mit etwas über 200kg für unsere Verhältnisse genug Zuladung. Und wenn das doch mal nicht reichen sollte, dann hat man ja während der fahrt einen Wagen vorm Wohnwagen, der noch beladen werden kann.
Weiterer Vorteil eines Einachser: Der Mover ist entweder von Werk dabei, oder er lässt sich relativ kostengünstig nachrüsten. Bei einem Doppelachser braucht man wesentlich stärkere Mover. Ausserdem je zwei Motoren pro Achse. Also insgesamt vier. Entspricht den doppelten Kosten.
In unserem Fall war der Mover mit Fernbedienung schon dabei.

Der Adria hat insgesamt drei Aussenstauklappen. Eine auf der linken Seite, im hinteren Bereich. Durch diese Klappe kommt man an den Stauraum unter dem Festbett.
Die zweite Klappe ist genau entgegengesetzt vorne auf der rechten Seite. Dort kommt man von aussen unter die kleine Sitzbank im Kinderzimmerbereich.
Und dann natürlich noch die Klappe vom Gaskasten. Dort ist wie fast überall üblich, der Platz für zwei Gasflaschen vorgesehen. Was mich allerdings an diesem Gaskasten mehr überzeugt, als zum Beispiel bei unserem ehemaligen Hobby de Luxe 540 UK, ist, das hier für die kleinen 5Kg-Gasflaschen eine Aussparung im Boden vorhanden ist, damit die Flaschen sicher an ihrem Platz stehen. Das hatte unser vorheriger auch nur für die großen 11kg Flaschen. Wir nutzen aber hauptsächlich die Kleinen.
Schau Dir auch unsere Video-Roomtour an. Klick hier!
Die Innenausstattung

Kommt man vorne zur Tür in den Wohnwagen herein, schaut man gleich direkt auf die relativ große U-Rundsitzecke in der Mitte des Caravans. Dort haben vier Erwachsene Platz, oder wie in unserem Fall, könnten dort vier Kinder und noch ein Erwachsener sitzen.
Da dies aber nicht die einzige Sitzecke im Wohnwagen ist, sind wir auch nicht darauf angewiesen, das diese Rundsitzgruppe ausreicht.
Im Bug, also im vorderen Teil des Caravans, das ist zur rechten wenn man in die Tür rein kommt, befindet sich nicht nur das Doppelstockbett, sondern auch noch eine kleine L-Sitzecke für maximal drei Personen.

Somit müssen wir uns nicht alle sechs in die Rundsitzecke quetschen sondern können uns gemütlich auf diese beiden Sitzecken aufteilen und sind trotzdem nicht weit voneinander entfernt.
Sowohl die große, als auch die kleine Sitzecke sind beide zum Bett umbaubar. Die kleine L-Sitzgruppe wird Abends umgebaut. Dort können zwei Kinder gut drauf schlafen.
Daneben befindet sich dann auch direkt das Doppelstockbett, wo nochmal zwei Kids schlafen können. Somit haben wir alle vier Kinder gut untergebracht, was in unserem alten Wohnwagen leider nicht so gut klappte.

In diesem Adria Caravan haben wir auch den schönen Vorteil, die große U-Rundecke gar nicht zum Bett umbauen zu müssen, um Abends schlafen zu können. Wir haben genau das, was uns mit am wichtigsten war beim neuen Wohnwagen:
Ein Festbett!
Das ständige Umbauen der Sitzecke zum Bett entfällt dadurch. Ausserdem kann man Morgens, wenn man als erster wach ist, auch mal in der Mittelsitzgruppe sitzen und seinen Kaffee trinken. Das ging vorher nämlich nicht, weil alle Sitzgelegenheiten zum schlafen genutzt wurden.
Weiterer schöner Pluspunkt ist die veränderbare Toilettenwand. Man kann die Wand des Klos so verändern, das sie als gesamte Wand zum restlichen “Wohnraum” steht. Damit hat man einen abgetrennten Schlafbereich inklusive Dusche und Toilette. Wie das genau funktioniert, das seht ihr in dem Video mit unserer Roomtour unten auf dieser Seite.

Ein weiteres Highlight für uns ist die Warmwasserheizung von Alde. Wie man liest und hört, die beste Heizung, die man in einem Wohnwagen oder Wohnmobil haben kann. Und tatsächlich muss ich nun nach unseren ersten Campingerfahrungen mit dem Adria sagen: Die Heizung hat es wirklich in sich!
Innerhalb kürzester Zeit wird der gesamte Wohnwagen-Innenraum kuschelig warm, bei mittlerer Einstellung. Wir haben einmal die Heizung mit Strom betrieben und auch einmal schon mit Gas. Ich hatte das Gefühl, das es mit Gas etwas schneller warm wurde. Aber das kann auch täuschen. Als wir die Heizung auf Gasbetrieb laufen hatten, standen wir autark, also ohne Landstrom. Das hat trotzdem super funktioniert. Ich hatte erst etwas bedenken, das die Batterie das nicht lange mitmachen würde. Aber dadurch, das die Pumpe für die Warmwasser-Umwälzung immer nur dann in Betrieb ist, wenn der Temperaturfühler sagt, das die Temperatur im Innenraum gesunken ist, hält sich anscheinend auch der Verbrauch gut in Grenzen.
Was wir beim Kauf noch gar nicht wussten ist, das der Wohnwagen sogar eine Fußbodenheizung verbaut hat. Erst bei der Abholung des Caravans vom Händler, hat dieser uns gesagt, das wir eine Fußbodenheizung haben. Das ist mit Sicherheit für Wintercamping gar nicht so verkehrt, weil die Kälte ja immer von unten durch den Wohnwagen kommt. Da wir aber bis jetzt und auch mittelfristig gesehen kein Wintercamping machen, ist das für uns eher nicht so interessant. Aber gut zu wissen, das man eine hat.
Allerdings funktioniert diese (logischerweise) nur über Strom, also wenn man an Landstrom angeschlossen ist. Das kann auf manchen Campingplätzen zur bösen Überraschung werden, wenn man kurz vor der Abfahrt die Stromabrechnung bekommt.
Bei Pauschalabrechnung (die es in manchen Ländern noch recht häufig gibt), ist das aber bestimmt Vorteilhaft.

Die Küche des Adria classica ist größtenteils so, wie die meisten anderen Wohnwagenküchen auch. Er hat einen Drei-Flammen-Gasherd und eine Spüle. Das ist beides Standard. Beim Herd sind die Flammen etwas dicht beieinander.
Aber das hatten wir beim Hobby Wohnwagen auch. Ich denke, das die meisten damit sehr gut zurecht kommen. Wir benutzen halt durch die etwas größere Familie auch etwas größere Töpfe und Pfannen.
Also drei auf einmal können wir definitiv nicht nutzen. Zwei ist gerade so möglich. Aber damit können wir uns arrangieren.
Leider hat die Küche nur eine Mikrowelle und keinen Gasbackofen, wie der Hobby. Die Mikrowelle ist einerseits so angebracht, das unser Zwerg da gut dran rumspielen kann (was er auch ständig macht) und andererseits das Haushaltsgerät, welches wir schon zuhause nicht nutzen. Also haben wir den Stecker hinten im Schrank gezogen und die Mikro somit unbrauchbar gemacht. Wir würden sie eh kaum oder gar nicht nutzen.
Unter den Hängeschränken ist noch eine Dunstabzugshaube verbaut, die bei unserem ersten Test auch sehr gut den Dunst nach draußen abgezogen hat. Sie ist nämlich mit einem Schlauch nach draußen versehen und nicht wie manch andere nur mit Umluft bzw. Filterwirkung. Hier wird noch richtig abgesogen.
Autarkie
Und das Beste von allem ist die verbaute Moverbatterie, die gleichzeitig auch die Autarkbatterie darstellt. Mit einem Schalterdruck haben wir die 230V Stromversorgung auf 12V umgestellt.
Alle Pumpen (Wasserhähne, Heizungspumpe) und alle anderen Stromquellen wie Licht, Radio usw. funktionieren über 12V. Der Kühlschrank über Gas (und 230V / 12V) und die Heizung natürlich auch über Gas. Wir können mit dem Wohnwagen komplett autark stehen ohne das wir auf irgendetwas verzichten müssen. Und das hat sich für uns tatsächlich schon beim ersten Kurztrip gelohnt, weil wir beim Saisonvorbereitungstraining im Fahrradtrial in Heiligenrode (Kassel) auf einem Schulhof stehen mussten, ohne Strom.
Haben wir etwas wichtiges vergessen? Habt ihr noch Fragen oder wollt etwas ganz bestimmtes genauer wissen? Dann schaut Euch das folgende Roomtour-Video (unter den Blogvorschlägen) an oder schreibt uns unten in die Kommentare. Wir antworten auf jeden Fall!
Die Hobbyfamilie
Die vollständige Roomtour in Bild und Ton seht ihr in diesem Video:
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