Autopanne im Ausland – Erfahrungen mit dem ADAC

Und was machen wir mit dem Wohnwagen?

Eigentlich sollte es ein ganz normaler Urlaub sein. Nicht weit weg – nach Tschechien ins Böhmische Paradies. Etwa 600km. Den Campingplatz haben wir uns natürlich vorher über das Internet rausgesucht.

Zentral sollte er sein. Eine Stunde Autofahrt bis Prag, aber auch nicht zu lange bis zum Riesengebirge im Osten des Landes.

Gesucht, Gefunden… Und dann das…

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Nur noch 38 Kilometer bis zum Ziel

Wie unsere chaotische Anfahrt ablief, haben wir in unserem ersten Blogartikel über Tschechien geschrieben. Schaut mal hier rein:

Campingurlaub mit dem Wohnwagen in Tschechien

Nachdem wir dann aber endlich über die Grenze waren, freuten wir uns umso mehr auf unseren Campingurlaub im Böhmischen Paradies…

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Bis wir dann etwa 38 Kilometer vor unserem Ziel waren. Plötzlich ging die Lenkung nicht mehr… dachte ich. Sie funktionierte aber noch, nur das ich keine Servounterstützung mehr hatte. Das war vielleicht ein Schock, wenn mitten in der Kurve, einer Autobahnabfahrt zur nächsten Auffahrt plötzlich die Lenkung so schwer geht, das man sein Gespann (immerhin mit 1700kg Wohnanhänger) kaum noch um die Biegung führen kann.

Nachdem ich mich und das Auto dann aber gefangen hatte, ging es mit ganz viel Kraft doch noch, den Wagen auf der Spur zu halten.

Ich ahnte sofort, das es der Keilriemen sein müsste und suchte eine ruhige Stelle, wo ich auf die Schnelle mal einen Blick in den Motorraum werfen konnte. Und ich hatte recht, es war der Riemen.

Aber dort wo wir standen, konnte ich nicht stehen bleiben. Zum Glück lief der Wagen noch. Ich wusste aber, das wir bald weder Blinker noch Licht noch irgendwas anderes elektronisches haben werden.

Also sind wir möglichst zügig wieder auf die Bahn, um dann die nächste Ausfahrt runter zu kommen. Leider war die aber viel zu weit weg und ich wollte das Risiko nicht eingehen. Wir fuhren also auf eine Autobahntankstelle, die, wie wir dann zu spät feststellen mussten, gar keine richtigen Parkmöglichkeiten hatte, sondern nur einen linken Seitenstreifen zum stehen neben der Tankstelle.

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Unsere Situation

Da standen wir nun also zwischen zweispuriger Autobahn, nur von einer Leitplanke und einem Meter Grünstreifen getrennt und dem Zubringer zur Autobahntankstelle, auf dem die Fahrzeuge immer noch sehr schnell an uns vorbei schossen.

Natürlich sind wir ersteinmal alle vorsichtig aus dem Auto ausgestiegen und in den Wohnwagen gegangen, bevor ich mich dann auch gleich mit dem Handy dran gemacht habe, den ADAC anzurufen.

Das war etwa gegen 14:00 Uhr Nachmittags.

Nachdem ich nun den ersten Anruf (insgesamt drei Versuche, da die Verbindung immer abgebrochen ist) beim ADAC hinter mir hatte und den Damen und Herren von der Auslands-Pannenhilfe erklärte, wo wir sind, wie wir stehen und alles was die sonst noch wissen wollten…

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hieß es für uns erstmal warten. Denn ausgerechnet diesen Sonntag war extrem viel los bei denen, so das wir mit ungefähr 1,5 Std. rechnen mussten bis ein tschechischer Partner-Automobilclub zu uns kommen würde.

Zum Glück waren wir ja mit dem Wohnwagen unterwegs und hatten dadurch ein wenig Freiheit. Die Tankstelle hatte wirklich nur einen ganz kleinen Shop, nichts wo man sich längere Zeit hätte aufhalten können. An der Autobahnausfahrt wollten wir nicht so ohne weiteres mit den Kindern am Straßenrand stehen. Der Kleine wäre uns (und ist später auch) sowieso immer wieder davon gelaufen. Viel zu gefährlich!

Aber so konnten wir uns wenigstens im Wohnwagen aufhalten.

Ich hab die Beine auf unserem Bett lang gemacht, Sabrina ebenso und die Kids haben gespielt.

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Leere Versprechungen

Nachdem dann schon drei Stunden vergangen und die ersten Versprechen seitens des ADAC ins leere verlaufen sind, ist auch bei uns die Stimmung gekippt.

Ein Auslöser dafür war mit Sicherheit auch, das wir der Meinung waren, das ein PKW eines Abschleppdienstes erst ganz langsam an unserem Wohnwagen vorbei gefahren ist und dann aber wieder beschleunigt hat und auf der Autobahn verschwunden war. Da fühlt man sich dann ein wenig verarscht.

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Bei einem weiteren Telefonat (natürlich wieder nach vielen gescheiterten Versuchen) mit dem ADAC kam die Aussage, das der tschechische Dienst vor Ort gewesen sei und erst am nächsten Tag (Montag) etwas tun könnte.

Das aber nicht mal jemand angehalten und sich unser Fahrzeug angesehen hat, war dann erstmal schwer klarzumachen. Aber leider eine Tatsache. Die hatten halt einfach keinen Bock auf unser großes Gespann.


Video zum Blog

Video von unserer Panne und der Anfahrt zum Campingplatz mit dem Abschlepper

In diesem ersten Teil unserer sechs Teile über den Tschechienurlaub seht ihr wie wir während der Panne an der Autobahn standen und uns über Stunden nicht geholfen wurde.

Mit anschließender Anfahrt auf den Campingplatz mit Abschlepper.

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Insgesamt habe ich über fast sechs Stunden hinweg mit vier Mitarbeitern vom ADAC der Auslandsabteilung gesprochen. Drei von denen haben nach langen Erklärungen meinerseits, um den Ernst der Situation zu schildern, versprochen sich zu kümmern und zurückzurufen und…. es kam NICHTS!

Wir haben uns dann mittlerweile schon fast damit abgefunden, die Nacht an der Autobahn zu verbringen als dann doch noch der erlösende Anruf kam.

Im Abschlepper Richtung Urlaub

Endlich rief uns ein Herr S. an und entschuldigte sich dafür, das wir tatsächlich immer wieder bei denen untergegangen sind und versprach, sich persönlich darum zu kümmern.

Seitdem funktionierte auch der ADAC, wie man es erwarten würde.

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Es dauerte zwar trotzdem noch eine ganze Weile, bis endlich ein Abschlepper kam, aber immerhin wurden wir nicht nur bis zur nächsten Werkstatt gefahren, sondern die ganzen 38km bis zum Campingplatz. Herr S. hat sehr gut erkannt, das wir ohne Strom und Wasser auf einem Betriebshof einer tschechischen Autowerkstatt mit den Kindern wohl kaum bleiben könnten.

Somit wurden wir mitsamt unserem Auto, dem Wohnwagen und allen Kindern bis zum Campingplatz gebracht, wo wir gegen 23:00 Uhr ankamen. Der Wohnwagen wurde dort, wenn auch sehr schief, abgestellt und das Auto wurde dann zurück zur Werkstatt gefahren.

Natürlich ist das keine Inklusivleistung des ADAC. Also erwarten kann man soetwas nicht. Allerdings wäre eine Übernachtung im nächsten Hotel für sechs Personen auch sehr teuer geworden, dann hätte der Wohnwagen nicht am Hotel stehen bleiben können und ohne Auto hätten wir auch nicht wegfahren können.

Ausserdem wäre es nicht bei einer Nacht im Hotel geblieben. Im nachhinein sind es ja ganze sieben Tage gewesen, die wir auf unser Auto gewartet haben. Da war die Entscheidung, uns zum Campingplatz zu bringen (auch wenn weiter weg) definitiv die Beste.

Und für uns sowieso! So konnte man wenigstens ein wenig mit dem Campingurlaub anfangen.

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Fazit & Tipp

Im nachhinein muss man ganz klar sagen, das uns der ADAC doch noch mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln geholfen hat. Wenn auch sehr spät.

Diverse Leistungen wurden umgebucht, damit man uns unseren Urlaub noch ermöglichen kann. Zustehende Leistungen, zum Beispiel Hotelübernachtung, wurden umgebucht auf die zustehenden Abschleppkosten, damit wir mit Wohnwagen bis zum Campingplatz kommen und noch einiges mehr.

Leider muss aber erst eine bestimmte Person den Fall übernehmen, damit alle anderen Mitarbeiter des ADAC auch so funktionieren, wie es eigentlich von Anfang an sein sollte.

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Wenn Euch so etwas ähnliches passiert, das ihr wirklich über ein paar Stunden immer wieder vergessen werdet, verlangt einen Vorgesetzten. Wir haben das zwar nicht gemacht, aber das wäre vielleicht die bessere Handlung gewesen und hätte uns vielleicht einige Stunden erspart.

Was uns aber auf jeden Fall zugute kam war, das wir am Telefon ruhig geblieben sind. Uns wurde zwar hinterher gesagt, das wir durchaus das Recht gehabt hätten, am Telefon auszurasten. Aber es hat wohl auch bei der späteren Bearbeitung, Umbuchung und sonstigen Leistungen geholfen, trotz der Situation nett zu bleiben.

Denn wo gehobelt wird, fallen Späne und wo Menschen arbeiten, passieren Fehler. Auch beim ADAC!

Wir bereuen es auf gar keinen Fall, im ADAC Mitglied zu sein und wir werden es auch weiterhin bleiben. Allerdings hoffen wir, das dieses wirklich ein Einzelfall bleibt. Denn nochmal acht Stunden an einer Autobahn stehen, möchte ich nicht.

Das ganze Dilemma könnt ihr Euch auch in unserem Video oben ansehen. Dort bekommt man sehr gut mit, wie es uns nach den vielen Stunden ergangen ist. Schaut einfach mal rein.

Deine Hobbyfamilie


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2 thoughts on “Autopanne im Ausland – Erfahrungen mit dem ADAC

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  1. Ähnliches habe ich in Slovenien erlebt, gottseidank ohne kinder sondern mit Hund .
    Das schlimste ist diese Versprechungen „ich rufe sie zurück“ und es geschieht nicht.
    Ich würde gerne eine Anschrift von einer stelle haben wo ich weiss man kümmert sich um diese Missstände,es geht mehr um Veränderung wie um jemanden an zu schwäzen

    1. Ja, da geben wir dir in diesem Fall recht. Wir wurden sehr oft vertröstet, das man sich meldet und wir haben über Stunden nichts gehört und immer wieder versucht. Ich muss aber mittlerweile nach weiteren Pannen auch sagen, das es die anderen Male besser lief. Ich denke nicht, das es grundsätzlich so läuft. Manchmal klappt’s halt nicht ganz so wie es soll 😉

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